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„AXIOMA METERING“ INVESTIERT 40 MIO. ЕURO IN BAU EINES FABRIKGEBÄUDES

2022 09 07

Axioma Metering investiert 40 Mio. Euro in den Bau einer neuen Fabrik in der Freien Wirtschaftszone (FEZ) Kaunas. Das Unternehmen plant die Einstellung von 300-400 Arbeitskräften in der neuen Fertigungsanlage, die ab 2024 auf voller Kapazität laufen soll. Bereits in diesem Jahr sind 100 Neueinstellungen geplant. In den vier neuen Fertigungsstraßen sollen pro Jahr etwa vier Millionen smarte Wasser- und Wärmezähler produziert werden. Die neue Fabrikanlage soll ab 2024 ihre volle Kapazität erreichen. 70 % der Erzeugnisse von Axioma Metering gehen in den Export.

Das auf technischen Innovationen basierende Unternehmen wurde mit unvorhergesehenen Herausforderungen konfrontiert, so  Geschäftsführer Ignas Vosylius. Als die Verbindung mit China über Nacht wegfiel und die Lieferketten abbrachen, verspätete sich die Auslieferung der Messgeräte an Kunden in 60 Ländern. Zuvor hatte das Unternehmen seinen Plan ausgerufen, 2022 einen Umsatz von 82 Mio. Euro zu erreichen.

„Einen Stillstand hatten wir nicht, aber die Produktion wurde langsamer, so dass wir nach Lösungen suchen mussten, um das gewohnte Tempo wieder aufzunehmen. Einerseits haben wir ein erfreuliches Ergebnis erreicht, aber angesichts der technischen Aufwendungen und der Situation am Markt hätte man mehr erwarten können“, so Vosylius.

2021 erwirtschaftete das Unternehmen einen Reingewinn von 1,93 Mio. Euro, gesteigert von 1,6 Mio. Euro im Jahr 2020 (Angaben des Unternehmensverzeichnisses rekvizitai.lt).

Nachhaltig ausgerichtetes Produkt

Die Verkaufszahlen von 2020 waren zwar schon im Juli 2021 wieder erreicht, doch dann musste der Elektronikmarkt einen schweren Schlag hinnehmen, so Vosylius. „Wir erhielten nur noch eingeschränkte Lieferungen von Prozessoren – das Herz jedes elektronischen Gerätes. Daher mussten wir vollkommen neu planen und neue Prioritäten setzen. Erst vor kurzem konnten wir die Lieferketten stabilisieren. Nach dem Aussetzen unserer Exporte nach China (wohin wir 10 % unserer Erzeugnisse geliefert hatten) haben uns unsere Geschäftsfreunde in Taiwan geholfen, strategische Partner für die Lieferung in Taiwan zu finden.“

Nach Aussage des Geschäftsführers kommt es vor allem darauf an, dass die mit Ultraschalltechnik ausgestatteten Zähler ihre Kunden erreichten. Diese hätten sich angesichts verspäteter Lieferungen sehr geduldig gezeigt, denn auf dem Markt für smarte Wasser- und Wärmezähler vollziehe sich derzeit eine technologische Revolution.

„Heute ist zunehmend die Rede von der Erwärmung des Klimas und dem schonenden Einsatz von Ressourcen. Das verstärkt den Bedarf an genaueren Verfahren zur Steuerung der Infrastruktur. In London und in Rom zum Beispiel werden 30 % des Trinkwassers verschwendet, die durch undichte Wasserhähne oder infolge von Störungen im Leitungssystem verloren gehen – von entscheidender Bedeutung ist hier die Reaktionszeit. Es kommt darauf an, Informationen in Echtzeit zu sammeln und das Verhalten der Verbraucher zu beobachten. Wir stellen die Ultraschallgeräte her, die in zwei bis drei Jahren am Markt Standard sein werden“, erläutert Vosylius.

Lohnende Tech-Investitionen

Nach Worten des Geschäftsführers sollte Expansion die Geschäftsphilosophie sein und nicht nur ein kurzfristiges Ziel. Wichtig sei die Unterscheidung zwischen Maßnahmen zur Kontrolle der Situation und strategischen Zielsetzungen.

„Wir haben die bittere Pille geschluckt und finanzielle Verluste eingesteckt, aber heute verfügen wir bereits über die zweite Fertigungsstraße. Vor einer Woche erging die Baugenehmigung für die neue Fabrik, deren Bau in einem Monat beginnt. Für uns ist es wichtig zu wissen, warum wir das tun. Die besten Ergebnisse sehen wir bei den Unternehmen, die die Zeit von Stillstand oder Verlangsamung dazu nutzen, ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken. Wir investieren in Technologien und die Entwicklung neuer Produkte“, so Vosylius. 

Vor fünf Jahren stellte sein Unternehmen vor allem Wärmezähler her, doch bald wurde der noch größere Bedarf an Wasserzählern erkannt. So fiel die Entscheidung für Investitionen in Automatisierung und Robotisierung. Mit diesen Maßnahmen, so Vosylius, konnte ein hoher Qualitätsstandard erreicht und erhalten werden.

„Unsere Geräte sind mit zwei AA-Batterien ausgestattet und übermitteln damit 16 Jahre lang dreimal täglich Messdaten mit einer Genauigkeit von Millisekunden. Aufgrund der Ultraschall-Technologie sind sie präzise, aber sie müssen auch lange halten“, erklärt Vosylius.

Die Entscheidung zur Investition in Technologien anstelle der Verfolgung kurzfristiger Ziele mache sich bezahlt: Im Vergleich mit ähnlichen Unternehmen komme Axioma Metering mit wenigen Mitarbeitern aus, vieles sei automatisiert, und mechanische Arbeit werde kaum mehr von Menschen verrichtet.

Kreativität als Wettbewerbsfaktor auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl kaum noch mechanische Arbeitsschritte von den Beschäftigten verrichtet werden, bleibt die Lage am Arbeitsmarkt angespannt. Vosylius erklärt, die Anwerbung qualifizierter Ingenieure gelinge dank eines „leicht chaotischen Situation“ und patriotischer Gefühle.

„Bei uns gibt es alles unter einem Dach, von den ersten Überlegungen in einer Beratung bis zu fertigen Produkt und dem geistigen Eigentum daran. Dies ist ein zu 100 % litauisches Erzeugnis, das sich seinen Weg zu den führenden Positionen am Markt bahnt – nicht nur in Europa, sondern auch in anderen Ländern. Für mich ist es wichtig, auf das hier Erreichte stolz zu sein. Ich hoffe, die anderen Beschäftigten teilen meinen Stolz“, so der Geschäftsführer.


Quelle: Verslo Žinios

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