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ERSTE MILLIARDE: FWZ KAUNAS IM ZEHNSTELLIGEN BEREICH

2021 11 08

Seit der Gewinnung ihres ersten Investors im Jahr 2005 verzeichnete die Freie Wirtschaftszone (FWZ) Kaunas in ihrer Entwicklung mehrere wichtige Meilensteine – von einem der größten ausländischen Investoren in Litauen bis zu den mehr als 6 200 neuen Arbeitsplätzen, die von hier angesiedelten Unternehmen geschaffen wurden. Jetzt ist eine neue Marke geknackt, diesmal eine mit neun Nullen: Die eingeworbenen Investitionen in die FWZ Kaunas übersteigen erstmals eine Milliarde Euro.

„Die FWZ Kaunas ist ein dynamisches Projekt, das sich dank innerer wie äußerer Faktoren weiterentwickelt. Auf und an dem Gelände entsteht ständig neue Infrastruktur, angefangen von neuen Straßen bis zu Überführungen, um den Verkehrsfluss besser zu bewältigen. Darüber hinaus werden die gesetzlichen Grundlagen verbessert, ebenso der Einsatz der steuerlichen Anreize. Das günstige Investitionsumfeld zur Umsetzung neuer Projekte verdanken wir den Wachstumsprozessen in der Region Kaunas und den Ressourcen an dringend benötigten Talenten auf dem Arbeitsmarkt. Die erste von den Klienten generierte Milliarde an Investitionen illustriert den Beitrag des Verwaltungsunternehmens zur Gestaltung des geschäftlichen Umfelds für eine rasche Ansiedlung, aber auch das wesentliche und zeitgemäße Potenzial der Region Kaunas“, erklärt Vytautas Petružis, Direktor des Verwaltungsunternehmens der FWZ Kaunas. Die Investitionen, so der Manager, seien mehr als bloße Zahlen: „Sie bringen die Leute zurück und wirken gegen den Brain Drain aus Litauen. Außerdem zeigen die Erfahrungen und Beispiele der in der FWZ Kaunas tätigen Unternehmen, dass sich die Investitionen vervielfachen und zu noch größeren Zahlen konvertieren. Die Summe der von der FWZ Kaunas eingeworbenen Investitionen wächst ja nicht nur durch die Ankunft neuer Investoren, sondern auch durch die Expansion der bereits vorhandenen Unternehmen.“

Heute haben 44 Investoren insgesamt etwa 155 Hektar der FWZ Kaunas gepachtet. Die hier angesiedelten Produktions- und Dienstleistungsunternehmen beschäftigen zusammen mehr als 6 000 Arbeitskräfte; seit der Arbeitsaufnahme der ersten Beschäftigten 2007 wurden bereits über 131 Mio. Euro Steuermittel aus Beschäftigungsverhältnissen erwirtschaftet.

In der FWZ Kaunas sind sowohl litauische als auch ausländische nachhaltige Kapitalgesellschaften angesiedelt. Letztere generieren in der FWZ Kaunas etwa 67% der ausländischen Direktinvestitionen, wodurch moderne Technologien um ein Mehrfaches schneller ankommen als im litauischen Durchschnitt. Direktor Vytautas Petružis rechnet vor, dass die FWZ Kaunas bisher etwa 23 Mio. Euro an Investitionen vom litauischen Staat, von der Europäischen Union sowie der Stadt und dem Bezirk Kaunas erhalten hat, dass sich das Projekt für den litauischen Staat aber bereits heute um mehr als das Fünfeinhalbfache amortisiert hat.

„Litauen mit seiner fertig erschlossenen Zone für Investitionen kann effizient mit anderen Staaten konkurrieren, wenn es darum geht, bedeutende Projekte ausländischen Kapitals heranzuziehen. Die ausländischen Direktinvestitionen in die FWZ Kaunas übersteigen den litauischen Durchschnitt um ein Mehrfaches; die jetzt zehnstellige Summe der Investitionen beweist, dass Litauen für diese Art Projekte nicht zufällig so attraktiv ist. Gleichzeitig ist dieser Erfolg auch ein Gewinn für die gesamte Region Kaunas, denn die ausländischen Investoren schaffen hochwertige Arbeitsplätze und tragen zur technologischen Entwicklung sowie zum erfolgreichen Wachstum der Industrien bei“, erläutert Vida Staskonienė, Direktorin der Entwicklungsabteilung von Invest in Lithuania. 

„Eine Milliarde an Investitionen in die FWZ Kaunas: Dieses besondere Ereignis stellt das gewaltige wirtschaftliche Potenzial unseres Landes unter Beweis. Alle Investitionen sind sehr wichtig für die litauische Wirtschaft, nicht nur wegen der Schaffung neuer, gutbezahlter Arbeitsplätze, sondern auch in strategischer Hinsicht – bei der Vergrößerung des technologischen Durchbruchs, der Bekanntheit Litauens und seiner Konkurrenzfähigkeit im weltweiten Vergleich. Wir wollen günstige Bedingungen für Investoren schaffen, um sich in Litauen niederzulassen und zu entwickeln. Deshalb brauchen wir langfristige und nachhaltige staatliche Strategien zur Sicherung des günstigen Investitionsklimas, der hohen Qualifikation unserer Arbeitnehmer und der entsprechenden Infrastruktur“, so die Ministerin für Wirtschaft und Innovation Aušrinė Armonaitė.

Von den Pionieren bis zu Botschaftern der Freien Wirtschaftszone

Damals 2007 ließ sich das Unternehmen litauischen Kapitals Elinta, das Innovationen entwickelt und fertigt, als eines der ersten in der Freien Wirtschaftszone Kaunas nieder. Das damals errichtete Gebäude wirkte für die damalige Zeit etwas zu geräumig, denn die Unternehmensgruppe Elinta umfasste damals gerade drei Betriebe mit insgesamt 60 Beschäftigten; daher wurde ein Teil des Gebäudes an andere Unternehmen vermietet. In den 14 Jahren seit der Gründung wuchs die Gruppe jedoch auf sieben Betriebe an, in denen heute mehr als 140 Beschäftigte tätig sind und die das gesamte Gebäude ausfüllen.

Bei der Erinnerung an den Einzug in die damals gerade entstandene Freie Wirtschaftszone räumt der Leiter der Unternehmensgruppe Elinta Vytautas Jokužis ein, die ersten Schritte von Elinta auf das damals völlig leere Gelände außerhalb der Stadt mit einem gewissen Befremden gemacht zu haben, doch die gut überlegten ersten Elemente der Infrastruktur und die Strategie der Freien Wirtschaftszone selbst hätten bereits attraktiv gewirkt.

„Ich habe nie daran gezweifelt, dass die geografisch günstige Lage in der Nähe der Stadt Kaunas und mit der guten Anbindung an die wichtigsten Verkehrskorridore der geeignetste Standort für unser Unternehmen ist. Ich hatte zwar damals noch einen anderen Standort ins Auge gefasst, doch dort gab es keine gute Straße. Nachdem ich überschlagen hatte, was es kosten würde, eine solche Straße zu bauen, habe ich mich für die FWZ Kaunas entschieden. Das schlagende Argument war das Wissen, dass dieser Standort für die Industrie vorgesehen war, so dass neben unserem Betrieb zum Beispiel niemals Wohngebiete entstehen würden. Da wir uns außerdem damals mit Automatisierungsprozessen beschäftigt haben, habe ich damit gerechnet, dass unser Service auch für die anderen hier siedelnden Unternehmen interessant sein könnte. Dies hat sich bewahrheitet; die Unternehmen der Freien Wirtschaftszone sind heute unsere Kunden. Wenn ich dann noch die steuerlichen Anreize der letzten vierzehn Jahre in Betracht ziehe, kommt eine ansehnliche Summe zusammen, die ich wieder in die Entwicklung des Geschäfts investiert habe. Also haben diese Anreize uns eine noch dynamischere Expansion ermöglicht“, so Jokužis.

Alle Pläne am Wachstum orientiert

Ein wichtiger Meilenstein  in der Geschichte der FWZ Kaunas bezüglich der eingeworbenen Investitionen, aber auch der weitervermieteten Fläche und der neu geschaffenen Arbeitsplätze, markiert das Jahr 2017. Neben anderen Investoren kamen damals mehrere Riesen der Automobilindustrie in die Freie Wirtschaftszone  und damit auch nach Litauen.

Eines dieser Unternehmen ist HELLA Lithuania. Im Rückblick auf die vergangenen Geschäftsjahre erinnert sich HELLA, die Entscheidung für den Standort Kaunas sei gefallen, weil die Freie Wirtschaftszone sämtlichen klaren und konkreten Anforderungen des Unternehmens entgegenkam: die berufsorientierten und für die Zusammenarbeit mit Unternehmen offenen Hochschulen, das Angebot an entsprechend qualifizierten Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt, die geeignete Infrastruktur, die Attraktivität des Landes und die entgegenkommende Haltung der staatlichen Institutionen. „Unsere Pläne für die Zukunft konzentrieren sich auf Expansion. HELLA bietet eine erfolgreiche Produktpalette an, mit der wir uns an den wichtigsten Tendenzen in der Automobilindustrie ausrichten, darunter auch die Elektrifizierung und Lösungen zur automatischen Steuerung. HELLA Lithuania ist daran interessiert, seine Erfolgsgeschichte in Litauen fortzusetzen; wir würden uns freuen, wenn unsere erfolgreiche Tätigkeit hier im Land auch andere Investoren inspiriert. Besonders günstig wäre die Ansiedlung anderer Automobilzulieferer in Kaunas – wir sehen hier große Perspektiven und gute Zukunftsaussichten“, so der Direktor von HELLA Lithuania Tobias Pohlschmidt.

Um diese Ziele zu verwirklichen, werden natürlich qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer gebraucht; besonders groß ist der Bedarf an Ingenieuren mit einer technischen Ausbildung und Grundkenntnissen in Qualitäts- und Logistikmanagement. Einen Teil der benötigten Arbeitskräfte konnte das Unternehmen bereits aus dem Ausland nach Kaunas holen; darunter sind sowohl ausländische Arbeitnehmer als auch Litauer, die aus der Emigration zurückkehren.

Emigranten zurückholen

Nicht weniger erfolgreich bei der Rückholung von Emigranten nach Litauen ist das in der FWZ Kaunas angesiedelte und rasch expandierende Unternehmen Hollister, das medizinische Produkte herstellt. Hollister investierte etwa 50 Mio. Euro in sein erstes Werk und meldete vor einem Jahr, jeder sechste Beschäftigte des Unternehmens sei ein Rückkehrer aus der Emigration.

„Das ist eine bleibende Tendenz. Übrigens fragen wir bei der Einstellung immer nach den ausschlaggebenden Gründen für für die Rückkehr nach Litauen und die Entscheidung für unser Unternehmen. Die meisten verfügen schon über Arbeitserfahrung in internationalen Unternehmen und suchen in ihrer alten Heimat nach einem Arbeitgeber, der den gleichen Kriterien entspricht. Diese Erwartungen kann unser Unternehmen hervorragend erfüllen“, erklärt der Direktor von Hollister Litauen Shane Caher.

Vertreter des Unternehmens geben an, eines der entscheidenden Argumente für die Niederlassung in Litauen sei die sehr ähnliche Arbeitskultur bei Hollister und in Litauen: Die Arbeitnehmer legen Wert auf eine gute Ausbildung, sind innovationsorientiert, können gut zusammenarbeiten und liefern, was sie versprechen.

„Heute können wir bestätigen, dass wir uns mit dieser Haltung nicht geirrt haben“, erklärt das  seit 2019 in der FWZ Kaunas tätige Unternehmen.

Hollister betreibt in Kaunas eine seiner größten Niederlassungen weltweit, die in der Zukunft zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut werden kann.

In den 16 Jahren seit der ersten Niederlassung eines Investors in der FWZ Kaunas 2005 hat sich der Kreis der Klienten auf 44 erweitert. Obwohl das Projekt FWZ Kaunas noch am Anfang steht, haben die in dem Industriegebiet tätigen Unternehmen bereits insgesamt über eine Milliarde Euro investiert. Allein in den Jahren 2018-2021 schufen die hier angesiedelten Unternehmen 4 000 Arbeitsplätze und investierten mehr als 580 Mio. Euro. Seit 2018 haben die Unternehmen in der FWZ Kaunas sechs Expansionsprojekte mit einem Investitionsumfang bei insgesamt 250 Mio. Euro verwirklicht. Für die nächsten Jahre sind vier weitere Projekte angekündigt, die wesentlich zu den Investitionen in die FWZ Kaunas und zur Zahl der hier geschaffenen Arbeitsplätze beitragen werden.

 

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